Wahrscheinlich ist Ransbach um 800 nach Christi gegründet worden. Der genaue Zeitpunkt liegt nicht fest. Die erste Urkundenquelle von der wir wissen liegt im Marburger Staatsarchiv. (siehe oben) Dort ist 1254 die bereits länger bestehende Ortschaft Ransbach erwähnt.
Um Ransbach liegen 5 Wüstungen. Diese Orte: Kohlhausen, Marcha, Reichenau, Moppers sind im 16. Jahrhundert und Zimmers im 17 Jahrhundert wüst geworden. Im Dreißiährigen Krieg ist Ransbach von den Kroaten vollständig zerstört worden. 1648 kam Ransbach mit dem Landecker Amt endgültig an die Landgrafschaft Hessen Cassel. Während des siebenjährigen Krieges war Ransbach wiederholt von feindlichen Truppen besetzt. Das Land war arm, und der Ertrag der Felder sehr jämmerlich. 1807 wurde Ransbach westfälisch. Als Napoleon nach der Schlacht bei Leipzig 1813 seinen Rückzug antreten musste, nahm die geschlagene Armee zu einem größten Teil ihren Rückzugsweg durch diese Gegend. Hinter den Franzosen jagten die Kosaken her und wieder mussten die Ransbacher Freund und Feind ernähren. 1813 löste sich das Königreich Westfalen auf und Ransbach wurde wieder hessisch.
Die Jahre 1817 und 1847 brachten durch völlige Missernten und eine Kartoffelkrankheit Not und Hunger über unseren Ort. Wer kein eigenes Land hatte, ernährte sich mühsam vom Tagelohn. Viele Ransbacher wanderten nach Amerika aus oder zogen nach Westfalen um dort in den Kohlengruben zu arbeiten. Um 1900 wurde im Werratal nach Kali gebohrt und Kalischächte errichtet. Dieses brachte für unsere Gegend einen wirtschaftlichen Aufschwung.
Ransbach wurde erstmals 1254 erwähnt, und zwar in einer Urkunde des Klosters Hersfeld von 1254 November 12. In dieser Urkunde überträgt Abt Wernher von Hersfeld seinen Mitbrüdern Güter in Ransbach.
Das steinerne Kreuz am Stöckig (Sage)
Zwischen Philippsthal und Ransbach liegt das große Waldgebiet „Stöckig“ in dem ein altes steinernes Kreuz steht. Vor mehreren hundert Jahren, so erzählt die Sage, war dort alles fruchtbares Ackerland, und auf der Ruppertshöhe, der höchsten Erhebung in jener Gegend, lag das Dorf Ruppert. Es ist im Dreißigjährigen Krieg zugrunde gegangen. Damals, als alle Männer in den Krieg gezogen waren, brachen feindliche Heerhaufen in das Dorf ein. Sie hausten mit Mord und Brand, und trieben alles Vieh weg. Da konnten die Frauen das Land nicht mehr bestellen und benutzen es als Schafsweide. Weil nun kein Korn und Weizen angebaut wurde, gab es eine große Hungersnot, und Brot war ein seltener Leckerbissen. Zwei Schäfer gerieten einmal um ein Stückchen Brot in Streit. Mit erhobenen Schippen gingen sie aufeinander los, und jeder traf den anderen so unglücklich, dass beide tot liegen blieben. Zum Gedenken an diese furchtbare Zeit und grausige Tat hat man an der Stelle, wo sie geschah, ein steinernes Kreuz errichtet. Manche Leute wollen auf ihnen noch die zwei Schäfer mit hoch geschwungenen Schippen erkennen.
Text aus „Sagen und Schwenke“ von Wilhelm Neuhaus
Das Ranbacher Wappen ist aus dieser Sage entstanden
Steinkreuz
Schäferstein im Stöckig
Der Stein gilt als Rest eines wohl in alter Zeit aufgestellten Sühnekreuzes. Eine alte Sage berichtet dazu von zwei Schäfern, die auf der Hute des ausgegangenen Dorfes Moppers um ein Stück Brot in Streit gerieten und sich gegenseitig totschlugen. Sühnekreuze wurden, so Dr. Sippel, in mittelalterlicher Zeit als kirchliches Sühneopfer für einen begangenen Totschlag oder eine Mordtat an der Stelle des Geschehens vom Täter oder deren Familie errichtet. Sie hatten die Aufgabe, den Vorübergehenden daran zu erinnern, dass an dieser Stelle ein Mensch ohne Sterbesakramente ums Leben gekommen ist und den Vorbeigehenden aufzufordern, ein Gebet für den umgekommenen Menschen zu sprechen. Mit dem Erlass der "Peinlichen Gerichtsordnung" von 1533 ging die Zeit der Sühnekreuze zu Ende, da sich nun auch die weltlichen Gerichte mit Totschlagsdelikten auseinandersetzen mussten.